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Tandem-Basejumping in der Schweiz?

Marcel Geser (SBA)

Foto: Sean Chuma

01.

 Was ist Tandem-Basejumping? 

Beim Tandem-Skydiving springen zwei Personen zusammen aus einem Flugzeug oder einem Helikopter. Beim Tandem-Basejumping springt man hingegen von einem Gebäude, einer Antenne, einer Brücke oder einem Felsen.

02.

 Seit wann gibt es das Tandem-Basejumping? 

2009 hat der professionelle Basejumper Sean Chuma angefangen, kommerzielle Tandem-Base-Sprünge von der Perrine-Brücke in Idaho (USA) anzubieten - zusammen mit seinen ehemaligen Partnern Abbie Mashaal und Mark Kissner. Bis heute hat er über 1000 Tandem-Base-Sprünge absolviert.

Seit 2015 kann ein Tandem-Base-Sprung auch in Europa beim italienischen Basejumper Maurizio di Palma gebucht werden. Di Palma, der das Tandem-Base-Springen von Sean Chuma gelernt hat, springt mit seinen Kunden vom Monte Brento in der Nähe des Gardasees.

 

03.

 Wie gefährlich ist das Tandem-Basejumping? 

Die grösste Gefahr beim Tandem-Basejumping liegt darin, dass sich der Schirm nicht symmetrisch mit Luft füllt. Wenn sich der Fallschirm bei der Öffnung ungünstig dreht, ist es möglich, dass der Passagier und sein Pilot mit dem Objekt kollidieren. Bei einem Zusammenstoss können sich beide schwer verletzen oder sogar sterben. Springt man hingegen von einer Brücke oder einem sehr überhängenden Felsvorsprung, ist es möglich, dass der Basejump-Instruktor eine asymmetrische Schirmöffnung korrigieren und den Fallschirm vom Hindernis wegsteuern kann.

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04.

 Werden in der Schweiz Tandem-Base-Sprünge angeboten? 

Wir haben im Internet Videos gesehen, wo Personen im Lauterbrunnental Tandem-Base-Sprünge gemacht haben. Wir kennen allerdings niemanden, der in der Schweiz kommerzielle Tandem-Sprünge anbietet.

05.

 Ist Lauterbrunnen ein guter Ort für Tandem-Base-Sprünge? 

Wir glauben, dass Lauterbrunnen kein geeigneter Ort für Tandem-Base-Sprünge ist. Die Absprungstellen sind weder besonders hoch, noch sind sie überhängend genug. Wir kennen auch keine Versicherung, die für einen Unfall bei einem Tandem-Base-Sprung aufkommen würde. Käme es zu einem gravierenden Zwischenfall, würde der Staatsanwalt den Unfallhergang untersuchen. Der Tandem-Base-Instruktor würde mit grosser Wahrscheinlichkeit wegen Körperverletzung verurteilt und müsste eine sehr hohe Strafe bezahlen oder sogar ins Gefängnis.

Foto: Sean Chuma

Quote Mark

Die Swiss Base Association (SBA) distanziert sich von allen Tandem-Base-Sprüngen in Lauterbrunnen und in der Schweiz im Allgemeinen. Wir kennen keine Absprungstelle in der Schweiz, wo ein Tandem-Base-Sprung einigermassen sicher ausgeführt werden könnte. Ausserdem gibt es keine Versicherung, die den Passagier bei einem Unfall schützen würde. Ein Zwischenfall bei einem Tandem-Base-Sprung könnte nicht nur den Passagier und seinen Piloten töten, er könnte auch das Ansehen unseres Sports nachhaltig schädigen und seine Zukunft gefährden.

Aus den oben genannten Gründen raten wir allen Basejumpern dringend davon ab, Tandem-Base-Sprünge in der Schweiz zu absolvieren.

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Marcel, Swiss Base Association, Dezember 2022
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